Übungen und Ratschläge, um die Seele zu erneuern und in der Frömmigkeit zu festigen
Fünfter Teil
     
 

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18. Kapitel
Drei letzte wichtige Ratschläge.

Wiederhole regelmäßig am ersten Tag des Monats die Beteuerung, die im ersten Teil nach den Betrachtungen steht. Versichere immer wieder, dass du sie halten willst. Sprich mit David: „Nein, in alle Ewigkeit will ich Dein Gesetz nicht vergessen, denn damit hast Du mir das Leben geschenkt“ (Ps 119,93). Fühlst du, dass deine Seele irgendwie aus dem Geleise gekommen ist, dann nimm diese Beteuerung zur Hand, wirf dich in Demut nieder, lies sie mit Herz und Seele, und du wirst dich erleichtert fühlen.
Bekenne offen, dass du fromm sein willst. Ich sage nicht, dass du fromm bist, sondern dass du es sein willst. Schäme dich nicht der notwendigen und gewöhnlichen Übungen, die uns zur Gottesliebe führen. Gestehe mutig, dass du dich in der Betrachtung versuchst, dass du lieber sterben als schwer sündigen willst; dass du die heiligen Sakramente empfangen und deinem Seelenführer folgen willst (obwohl es oft aus verschiedenen Gründen nicht notwendig sein wird, seinen Namen zu nennen). Dieses offene Bekenntnis, dass man Gott dienen will und sich seiner Liebe besonders geweiht hat, ist seiner göttlichen Majestät sehr wohlgefällig, denn er will nicht, dass man sich seiner und seines Kreuzes schämt. Außerdem verhindert es von vornherein viele Einwände, die die Welt sonst machen möchte. Ferner schulden wir es nach diesem Bekenntnis unserem guten Ruf, unser Vorhaben auch auszuführen. Die Philosophen bekannten sich als solche, damit man sie in ihrer Art leben lasse; wir müssen bekennen, dass wir nach Frömmigkeit streben, damit man uns fromm leben lasse. Sagt dir jemand, dass man auch ohne die Beobachtung dieser Ratschläge und Übungen fromm leben könne, so bestreite das nicht. Antworte nur freundlich, dass deine große Schwäche mehr Hilfe und Unterstützung brauche als andere.
Zum Schluss beschwöre ich dich bei allem, was dir heilig ist im Himmel und auf Erden, bei deiner Taufe, bei der allerseligsten Jungfrau, beim heiligsten Herzen, das dich liebt, bei der Barmherzigkeit Gottes, auf die du hoffst: bleib treu und beharrlich bei deinem Vorhaben eines frommen Lebens!
Unsere Tage gehen dahin, der Tod steht vor der Tür. „Die Trompete“, sagt der hl. Gregor von Nazianz, „bläst zur Heimkehr; das Gericht ist nahe.“ Die Mutter des hl. Symphorianus rief ihrem Sohn nach, als man ihn zum Martertod führte: „Mein Sohn, mein Sohn, gedenke des ewigen Lebens! Blicke auf zum Himmel, betrachte den, der dort herrscht. Bald wird der kurze Lauf deines Lebens zu Ende sein.“ Das gleiche sage ich dir: Blicke auf zum Himmel, verliere ihn nicht um der Erde willen! Blicke hinab zur Hölle; stürze dich nicht hinein aus Liebe zu vergänglichen Augenblicken! Blicke auf zu Jesus; verleugne ihn nicht aus Furcht vor der Welt!
Wenn die Mühen des frommen Lebens dir hart scheinen, dann rufe mit dem hl. Franz von Assisi aus: „Wenn ich an die großen Güter denke, die meiner harren, scheinen mir alle Leiden nur wie ein Zeitvertreib.“

ES LEBE JESUS,

DEM MIT DEM VATER UND DEM HEILIGEN GEIST

EHRE UND HERRLICHKEIT SEI

JETZT UND IN ALLE EWIGKEIT. AMEN.

 

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